Hylafax spinnt..

..nach dem ich bei einem Kunden, der einen Fax2Mail Dienst betreibt, seine 28 Domains mit 3852 Mailboxen und mit 95.183.533 MB Daten auf umständlichste weise in unseren Mailcluster Migriert habe, habe ich mich gefragt aus welchen Grund alle Mails mit den angehängen Faxen so enorm gross sind.

Also hab ich mich mal auf die Suche gemacht woran das liegen könnte. Normalerweise Produziert Hylafax keine so grossen PDF´s. Da Hylafax alle empfangen Faxe im TIFF G3 Format speichert sind diese auch relativ klein. Also muss der Fehler woanders liegen. Da die FaxDispatch, die für die Zuordnung der Empfänger zuständig ist, eine eigene Entwicklung vom Kunden ist und die in Perl aufgebaut ist, kann die FaxDispatch dafür nicht verantwortlich sein. Der Fehler muss also irgendwo zwischen dem Umwandlungsvorgang von TIFF in PDF zu suchen sein.

Da wir für einige Kunden mal einige System mit Asterisk und Hylafax aufgesetzt hatten ging das aufsetzen auf einen alten HP DL 360 G1 mit zwei ISDN PCI Karten relativ schnell von der Hand. Das einzige was mir einige Probleme bereitete war das mISDN mehr und mehr durch DAHDI ersetzt wird. DAHDI ersetzt damit auch Zaptel.

Da DAHDI im Moment aber irgendwie im Umbruch ist und es mehrere unterschiedliche Varianten von DAHDI gibt, meckerte DAHDI beim starten jedesmal das er keine Hardware finden würde. Nach endlosem Suchen im Netz und stöbern in den Kernelmodulen fand ich herraus das der beim Installieren von DAHDI mit ‚make install‘ er das benötige dahdi_hfcpci Modul einfach löscht. Der entscheidene Hinweis kam dann aus dem IP Phone Forum, auf den ich auch selber hätte kommen können, ist nach dem make install von DAHDI einfach noch mal die installtion von dahdi_linux_complete drüberlaufen zu lassen. Somit wird beim starten von DAHDI auch das korrekte dahdi_hfcpci Modul geladen, auch wenn er meckert das es anders heisst, womit die ISDN Karten auch liefen.

Nachdem diese Hürde genommen war ging es an die Installation von Asterisk 1.8 und Hylafax. Da der letze Release von Sep. 2010 war kam dann halt die Version 6.0.5 zum Einsatz. Die Installation von Asterisk und Hylafax ging, bis auf ein paar fehlenden Developer Packete, wie erwartet Problemlos über die Bühne.

Damit Asterisk auch die eingehenden Faxe an Hylafax durchreicht benötigt man IAXMODEM, was ein virtuelles Modem in Asterisk und Hylafax Simuliert. Da beim Setup von Hylafax mittels faxsetup auch gleich die Modems mit erkannt werden, werden diese auch entsprechend als CLASSE 1/1.0 Modems erkannt. Damit Asterisk auch weis das er die iaxmodem nutzen soll muss man in der extensions.conf einen Kontext einbauen der auf die entsprechend iaxmodems zeigt. Somit sieht Hylafax ein normales Fax Modem und kennt natürlich auch dessen Eigenschaften.

Als nächstes mal mit sendfax ein Testfax verschickt, natürlich an die Telefonnummer an dem auch die IAX Modems hängen und warten bis das Fax eingegangen ist. In der Standardeinstellung erzeugt Hylafax nur TIFF Bilder, auch wenn es ein mehrseitiges Fax ist, ist es immer EIN tif Bild. Da die meisten Bildbetrachter mit mehrseiten TIFF´s nicht klar kommen benötigt man hier für spezielle Betrachter.

Nach dem die eingegangenden Faxe ordentlich aussahen wurde in der FaxDispatch, bzw geht das auch direkt über die faxrcvd, das versende Format von TIFF auf PS umgestellt. Auch hier sollten kein grossen Dateianhänge zu erwarten sein da PS ähnlich RTF ein sehr schlankes Format ist. Also nochmal ein paar Testfaxe mit sendfax verschickt.

Da ich hier in Asterisk und Hylafax gleich 20 Modems konfiguriert hab, verschickt Hylafax auch gleichzeitig mehre Faxe, was die Sache sehr beschleunigt. Auch hier wieder ist das Ergebniss nicht wirklich überraschend. Alle PS Dokumente sind relativ klein und bescheiden.

Bleibt als nur noch der Prozess vom TIFF zum PDF !! Also in der FaxDispatch von PS auf PDF umgestellt und siehe da nichts!!!!!????

In meiner Installation waren die PDF Faxe in der zu erwartenden Grösse. Für ein 62 seitiges Fax waren das knapp 3,5 MB was wirklich nicht viel ist!!!!

ALSO muss die Installation des Kunden einen Schuss weg haben!! Also mal auf die schnelle den Kunden angerufen und gefragt woher seine Hylafax Installation ist.

Kurze Frage kurze Antwort: Hylafax Installation wurde gekauft und von einer Firma Installiert!!!

Also um einen root Zugang auf der Hylafax Maschine gebeten und keine 10 Minuten war das Passwort für mich geändert!! So gleich dann mal einen Blick auf die Hylafax Installation geworfen und festgesetellt das die Installations Firma da rumgebastelt hat.

Merkwürdigerweise waren da Bibliotheken in der Hylafax Installation die normalerweise nicht im Orginalen Hylafax Packet enthalten waren. Ein Blick in die /etc/debian_version verriet das System als Debian 3.0 (Woody). Obwohl die Kiste erst drei Jahre alt ist ist das nicht schlecht das da nen Debain 3.0 läuft!!!!

Das schöne an der Sache ist das die Firma vor zwei Jahren Pleite gagangen ist und damit der Support für die Maschine samt Installation schlagartig Futsch war!!!

Daher hab ich dem Kunden geraten die Kiste samt Installation in den Ruhestand zu schicken und sich was neues mit Hinzustellen. Da mein alter HP DL 360 G1 schon am laufen war hab ich ihm die Kiste vorbeigebracht und die configs von Hylafax und Asterisk rüberkopiert.

Im übrigen hab ich herrausgefunden das in der tiff2pdf die ominösen Bibliotheken eingebunden waren und über ziemlich Kryptische Optionen angesprochen wurden. Ein Direktes aufrufen auf der Kommandozeile Flutete den Bildschirm für knapp zwei Minuten mit Datenmüll!!! AH JA!! Klasse!

Daraufhin hab ich mir ein PDF Fax genommen, was im Original nur 16 Seiten hat, und es nach PS zurück konvertiert und siehe DA, nach Seite 16 kommt nur noch Datenmüll!! Warum weiss keiner, aber schlimm ist auch das man in den PDF Dokumenten sowas nicht sieht, da der PDF Viewer das anscheinend komplett Ignoriert.

Schlimm ist auch das der Kunde für seine Hylafax Installation viel Geld auf den Tisch gelegt hat und dafür eigentlich nur Müll bekommen hat, zu dem auch noch veraltet und verpfuschte Software!!

Damit sind jetzt alle Fax die Hylafax als PDF´s an die Mails hängt wieder in einer Vernünftigen grösse, was die Übertragung von Hylafax zum Mailsystem enorm beschleunigt und auch seine 15 MBit Standleitung Spürbar entlastet.

Dafür hat der Kunde jetzt Nägel mit Köpfe gemacht und ich hab ihm ein die Alten Server durch neue und aktuelle Installationen von Asterisk, Hylafax und Debian ersetzt.

 

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